31. Mai 2013   ·    Einige Infos zur Neuversion von SADEK für die Horror Factory


Gestern startete Lübbe die neue E-Book-Reihe HORROR FACTORY, für die meine Novelle SADEK ursprünglich als #6 vorgesehen war. Grund für meine Verschiebung hin zur #10 (oder #11) war, dass ich mein Novellenkonzept samt geplantem Abgabetermin Ende März "in die Tonne gehauen" hatte. In der Ur-Version von SADEK waren seitenweise mehr dümmliche Klischees, geographischer Nonsens und Klein-Hänschen-Vorstellungen der Verhältnisse vor Ort enthalten gewesen als realistischer Background. Durch die Überarbeitung während der vergangenen zwei Monate fielen viele verquaste Parts weg, dafür kamen neue Handlungsblöcke hinzu, die der Story mehr Tiefe und Aha-Effekte verleihen. Das Ergebnis ist weit besser und homogener als das Original. Es entstand eine völlig neue Geschichte mit neuem Plot, für den die Inhaltsangabe jedoch umso mehr zutrifft.

Hätte ich allerdings geahnt, welche Sisyphusarbeit es wird, SADEK in eine moderne Horror-Story umzuschreiben und dabei all die peinlichen Stilblüten der 1990er auszumerzen (und eine logische Handlung einzuarbeiten), hätte ich lieber die ursprünglich für die Horror Factory angedachte Novelle fertig geschrieben. Kaum zu glauben, dass ich so etwas wie SADEK vor 15 Jahren veröffentlicht hatte und auch noch stolz darauf gewesen war. Musste während des Reworks angesichts des Blödsinns, den ich damals verzapft hatte, oft den Kopf schütteln. Hatte SADEK in einem Anfall geistiger Umnachtung einst sogar Jeschke geschickt - und zu Recht eine Absage erhalten. Na ja, 15 Jahre später ist man eben klüger und weiß, woran es gemangelt hat. An allem eigentlich ...

Da es quasi eine neue Story geworden ist, lag es nahe, der Novelle auch einen neuen Titel zu geben, der inzwischen offiziell abgesegnet ist. Verraten werde ich ihn allerdings erst, sobald Lübbe ihn in einer Vorschau publik macht.

 

3. April 2013   ·   Sekundärliterarisches zu LORD GAMMA und IMAGON ...


Während LORD GAMMA hierzulande seit einigen Jahren vergriffen ist, entsteht in Übersee derzeit eine Diplomarbeit über den Roman – was mich außerordentlich freut. Ich kenne die durchschnittliche Länge einer derartigen Studie nicht, aber ich schätze mal, dass der Umfang irgendwo zwischen 80 und 140 MS liegen dürfte. Bin wirklich gespannt auf das Ergebnis ...

Derweil entsteht parallel dazu etwas ganz Ähnliches in Frankreich; eine Art literaturwissenschaftliche Abhandlung über meinen Roman IMAGON. Eine frühe Fassung unter dem Titel "Imagon de Michael Marrak et Les Montagnes hallucinées de H. P. Lovecraft" war Gegenstand eines einstündigen Vortrages, der im Oktober 2012 im Rahmen eines Kolloquiums zur deutschen Science Fiction im französischen Nancy gehalten wurde. Vorgestellt, interpretiert und erörtert wurden neben IMAGON zudem Romane von Andreas Eschbach, Carl Amery, Herbert Rosendorfer, Kurd Laßwitz, Wolfgang Jeschke und Dietmar Darth unter dem (Zitat:) "Gesichtspunkt ihrer literarischen, wissenschaftlichen, ästhetischen und kulturellen Bedeutung."

Da die Autorin sich auch für die „Evolution“ der Story interessiert und nach den früheren Versionen gefragt hat, würde ich ihr diese zwar gerne schicken, aber die liebe Technik hat sich in den vergangenen 25 Jahren ein wenig verändert. Das wird einem erst so richtig bewusst, wenn man mit diesen Problemen konfrontiert wird und über Lösungen grübelt. IMAGON-Version 1 („Die Augen von Aasac“ von 1989) entstand noch auf Schreibmaschine und musste vom Verleger mühselig abgetippt werden. Eine Kopie der Abschrift existiert meines Wissens nicht mehr. Ich müsste dafür die Buchseiten der Anthologie einscannen. Version 2 („Schweigender Gezeiten Geister“ von 1994) schrieb ich zwar schon als stolzer 3/86er-PC-Besitzer, aber die Backups hatte ich damals noch auf 3,5"- und ZIP-Disketten gespeichert. Zwar besitze ich fast alle Datenträger noch, jedoch nicht mehr die dafür nötigen Lesegeräte und Laufwerke. Mal sehen, ob das noch irgendwie klappt. Einzig Version 3 („Der Eistempel“ von 1997) und Version 4 („Imagon“ von 2002) liegen mir auf externer Festplatte als Originaldateien vor, wenn auch in alter Rechtschreibung.

Sobald alles unter Dach und Fach ist und die beiden Arbeiten fertig sind, werde ich leider trotzdem nicht so schnell erfahren, was denn nun eigentlich drinsteht, denn der über LORD GAMMA ist auf Spanisch, und der zu IMAGON auf Französisch. Passend dazu gluckert hier gerade „Radio Babylon“ von Meat Beat Manifesto aus den Boxen. Und weil es zum Thema passt und ich vor einiger Zeit zufällig wieder auf den Text gestoßen bin, hier noch ein amüsantes, von einem französischen Kollegen ins Deutsche übertragene Zitat aus einer französischen LORD GAMMA-Rezension, erschienen 2005 oder 2006:

„Im letzten Drittel des Romans destilliert der Autor meditations-philosophische Metaphysik, woraufhin sich im Kopf des Lesers eine mentale Osmose vollzieht.“

Recht hat er.

 

12. Juni 2011   ·   Der Rost des Rastens ...


Bis vor zwei Monaten glaubte ich, Tuschezeichnen sei wie Fahrrad fahren – hat man einmal den Bogen raus, verlernt man es nie wieder. Inzwischen weiß ich, dass der Kopf zwar zeichnet, aber die Hand nicht mehr so will wie vor 15 Jahren. Der Strich ist eingerostet, die Leichtigkeit und Virtuosität von damals verflogen. Meine erste Tusche-Illu entstand 1984 – inspiriert durch die Zeichnungen eines Markus Stangl, der Alteingesessenen unter dem Pseudonym „Hubert von Sinnen“ in Erinnerung geblieben sein dürfte. Markus wohnte damals im Nachbardorf, machte seine GHK-Ausbildung in derselben Firma wie ich und war mein erster Kontakt zum Fandom.

1997 entstand schließlich meine letzte (veröffentlichte) Tuschezeichnung, ein Cover für das Fanzine SCREEM. Die Pause zwischen der letzten Cover-Illu und der ersten neuen Tuschezeichnung, einer Story-Illustration, die ich schon längst hätte abgeben sollen/wollen/müssen, dauerte also länger als die damalige Zeichenphase. Den ersten Entwurf der Illu hatte ich vor einigen Wochen diskret verworfen und beiseite gelegt und danach erst einmal Pause gemacht. Den zweiten Versuch habe ich vor einigen Tagen entnervt zerrissen – was definitiv nicht oft vorkommt. Ich weiß zwar, wie das Motiv aussehen soll und in welchem Stil ich es haben will, aber der sogenannte „Strich“ ist weg, die Motorik kaputt, die Leichtigkeit hinüber. „Aus der Übung“ ist noch eine recht euphemistische Umschreibung des Trauerspiels. Komme mir zeitweise vor wie ein Schlaganfallpatient, der das Sprechen neu zu lernen versucht und mit Faustkeilen statt Tuschefedern arbeitet. Gestern Abend habe ich einen dritten Versuch gewagt. Bis jetzt sieht das Bild in etwa so aus, wie ich es mir vorgestellt habe, aber es fühlt sich beim Zeichnen an, als wäre die Hand aus Blei.

Momentaner Ist-Zustand: mehr Illusion als Illustration. Zefix ...

 

7. Mai 2012   ·   AUF SPURENSUCHE AM LIMES - Ein strategisches Archäologiespiel


Limes Game
Ein guter Freund, Ex-Studienkollege, Zimmerit-Weggenosse, begnadeter Illustrator und Bruder im Geiste, mit dem ich 1996/1997 auch die Theater-SF-Grotesken AM ENDE DER BEISSZEIT und NEUES AUS DEM IRRHAIN verbrochen habe, ist vor einigen Jahren ebenfalls unter die Spieleautoren gegangen. Allerdings nicht in der Computerspiel-Branche, sondern im hart umkämpften Brettspielemarkt. Die ersten Ideen dafür hatten wir vor fast 20 Jahren noch gemeinsam in einer Kellerklause ausgebrütet, ehe unsere eigentlichen Jobs alle Ambitionen für lange Zeit auf Eis legten. Nach mehr als drei Jahren Entwicklungszeit ist AUF SPURNSUCHE AM LIMES von Gerhard Junker nun vollendet und hat die Finanzierungsphase auf Startnext, Deutschlands größter Crowdfunding-Plattform im Internet, erreicht.

AUF SPURNSUCHE AM LIMES ist ein klassisches Gesellschaftsspiel, das neben der Unterhaltung auch das Interesse an der Archäologie, am Weltkulturerbe und somit an unserer Geschichte wecken kann. Zum Finanzierungskonzept schreibt Gerhard auf seiner Limes-FB-Seite: „Die Schwarmfinanzierung besitzt selbst etwas von einer Schatzsuche – für jene, die Projekte realisieren möchten, und alle, die ihre Schöpfer dabei unterstützen wollen. Wenn Menschen die neue Verbundenheit nutzen, die das Medium Internet und sein Web 2.0 ihnen heute bieten, dann schaffen sie gemeinsam Sinnvolles. Zum Beispiel dort, wo Kultur und ihre Protagonisten zumeist „machtlos“ dem Rotstift ausgesetzt sind. Das können sowohl kleine als auch große, anspruchsvolle und herausfordernde Pläne sein. Projekte, die Freude machen. Die Lücken schließen. Schon allein der Gedanke, sich heute für ein Zukunftsprojekt engagieren zu können, kann ungemein beflügeln. Vieles, was anfangs unrealisierbar oder gar undenkbar schien, ist plötzlich machbar – solange nur genügend Menschen diese Idee unterstützen. Crowdfunding ist eine Entwicklungsschiene, die diesen Erfolg ermöglicht.“

Wer AUF SPURNSUCHE AM LIMES auf startnext.de finanziell unterstützen möchte, kann besondere Dankeschöns erhalten. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist natürlich, dass das Budgetziel rechtzeitig erreicht wird. Falls dies nicht gelingt, erhalten alle Unterstützer umgehend ihr Geld zurück. Die Support-Phase wurde verlängert und geht noch bis zum 11. Juni 2012. Der dafür nötige Login auf Startnext ist auch mit einem Facebook-Account möglich.

Links zum Spiel:

Die Crowdfunding-Seite des Spiels auf Startnext.de

LIMES auf Facebook

Die offizielle LIMES-Homepage

Und da ich in den vergangenen Tagen bereits gefragt wurde, noch der Hinweis: Nein, ich verdiene nichts daran und erhalte auch keine Umsatzbeteiligung. Aber ich habe den Entstehungsprozess des Spiels von Anfang bis Ende mitverfolgt, daher das Engagement.

 

3. Oktober 2011   ·   FAN NUMBER ONE


Fan Number One

Gamescom-Nachlese: Eine haarige Begegnung während der Adventure-Treff-Party im Kölner Open Air Beach Club "Sandburg", einem gemütlichen, mit Sofas, Bierbänken und Liegestühlen drapierten Sandstrand am Hafen von Köln-Mühlheim.

 

5. November 2010   ·   GEBURTSTAGSWETTER


The same procedure as last year, Mr. Marrak?

Geburstagswetter

The same procedure as every year, Saint Peter ...


25. Oktober 2010   ·   HINTER DEN SIEBEN BERGEN # 2 ...


666 Tage nach dem letzten Update ... Das hat der garantiert mit Absicht gemacht, wird sich manch einer jetzt denken. Klar, keine Frage. Als Alternativen könnte ich anbieten:

a) liege seit Silvester 2008 irgendwo am Grund eines Bergwerks im Harz und warte auf bessere Zeiten.

b) wurde von Außerirdischen auf Safari im Harz als "rechnergestützte Primaten-Trophäe" entführt, bei der illegalen Einfuhr auf Orion jedoch vom Zoll entdeckt und landete neben einem Container mit delanischen Kampfschnecken 18 Monate in der Reservatenkammer.

c) arbeitete die vergangenen 666 Tage an der Weltherrschaft.

d) war für Black Prophecy auf Recherchereise unterwegs im Kongo Tau Ceti-System.

e) wurde von Außerirdischen entführt, jedoch nach zwei Erdumrundungen als unbrauchbares und veraltetes humanoides Muster ohne Autoschlüssel und Schuhe in Nepal abgeladen und wohnte ein Jahr lang bei einem netten haarigen Mann in einer Höhle im Himalaya.

Die Wahrheit ist (neben Alternative c, versteht sich): Die vergangenen zwei Jahre waren turbulent, ließen graue Haare sprießen und zehrten reichlich an der Substanz. Manche Entwicklungen lassen sich leider nicht vermeiden, egal wie sehr man sich dagegen stemmt. Und manchmal geschehen leider Dinge, die jahrelange Arbeit und Planung innerhalb weniger Tage auf den Kopf stellen …

Nach meinem Umzug Mitte 2009 dachte ich: Sobald das Haus renoviert ist, der lästige Behördenkram und das gröbste Chaos sich gelegt hat, folgt wieder business as usual, und dann mache ich auch die Homepage wieder schön. Das war vor über einem Jahr. Die Realität: Ich renoviere immer noch und fühle mich daher mehr wie eine Mischung aus Kofferkuli, Gabelstapler, Mähdrescher und Schneefräse, aber immer noch nicht so recht wieder wie ein Autor. Dennoch wird es langsam Zeit, wieder ein Lebenszeichen von mir zu geben, ehe der nächste Winter anbricht ...

Die Frage, wo ich denn nun wohne, beantworte in der Regel mit Mordor (Westharz). Oder um Harald Schmidt zu zitieren: "Nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus gut sehen". Da ich nun - nicht ganz freiwillig, aber mit zunehmender Zufriedenheit - hier lebe, der neue Briefkasten ein Namensschild hat, langsam alles ein wenig gemütlicher wird und ich nach anderthalb Jahren langsam auch wieder Zeit fürs Bücherschreiben finde, hier das ersehnte Lebenszeichen und ein paar Updates.

Die "neue" Hompage ist/war bereits seit Dezember 2009 fertig, steckte seither aber aufgrund diverser HTML- und Layout-Probleme, die ich allein nicht lösen konnte, im Notebook-Vortex. Somit hatte sich der Relaunch bis heute verzögert. Einige lästige Fehler gibt es immer noch, aber die werde ich im Laufe der nächsten Wochen hoffentlich noch ausmerzen.

Apropos Lebenszeichen: Gelegentlich erreichen mich (Leser-)Mails ohne Betreff-Zeile. Andere besitzen zwar einen Betreff, jedoch keinen Namen oder nur seltsame Symbole wie [?] oder * im Adressfeld. Einige dieser Nachrichten entdecke ich oft nur durch Zufall, die meisten überhaupt nicht, da alle Mails mit kryptischen Namenskürzeln oder fehlenden Betreff-Zeilen automatisch in den Spam-Ordner verschoben werden. Das hat zur Folge, dass sie auch nicht in meinem Posteingang angezeigt werden, sondern in einem gesonderten Ordner auf dem Server meines Providers verbleiben - und zwar für maximal sieben Tage. Also bitte sowohl einen (realen) Namen als auch einen Betreff eintragen, um zu vermeiden, dass Mails an mich nicht im Online-Nirvana landen.

Soviel fürs Erste.

Per aspera ad astra.






Frühere PANORAMA-Einträge:    2003  |  2004  |  2005  |  2006 bis 2008